Arbeit

Der Labrador Retriever ist ein Jagdhund und stammt ursprünglich von den Ostküsten Kanadas. Dort diente er den ansässigen Fischern als unverzichtbarer Helfer beim Fischfang. Der Labrador kam Anfang des 19. Jahrhunderts nach England und fiel den Hundezüchtern der Grafschaft Dorset so positiv auf, dass sie ihn daraufhin für das Apportieren von Wild abrichteten. Die Reinzucht des Labradors auf seine jagdliche Leistungsfähigkeit begann.

1903 wurde die Rasse offiziell vom englischen Kennel Club (KC) anerkannt. Merkmale wie sein freundliches und robustes Wesen, seine Wasserfreude, Intelligenz und seine hervorragende Nase zeichnen den Labrador Retriever auch heute noch als einen tollen Begleiter im Alltag und zuverlässigen Helfer bei der ihm zugedachten Aufgabe aus. Was seinen Arbeitsbereich betrifft, wird der Labrador (besonders aus Arbeitslinien) schon lange nicht mehr ausschliesslich als Jagdhund nach dem Schuss gehalten. Man findet ihn mittlerweile auch als Begleiter und Helfer in der Rettungshunde-Arbeit, bei Polizei und Zoll, als Assistenz- und Therapiehunde und natürlich im Hundesport.

Wichtig ist, dass diese intelligenten und aktiven Hunde retriever-typisch gefordert und gefördert werden.

Nachstehend finden Sie Informationen zu häufigen Einsatzbereichen:

Rettungshunde

In aller Welt werden Rettungshunde ausgebildet. Dies erfolgt in den Sparten Trümmersuche, (Gebirgs-)Flächensuche, Lawinensuche und Wassersuche.

Dank seiner besonders leistungsfähigen Nase, ist es dem Hund möglich, verschüttete, abgestürzte oder vom Weg abgekommene, vom Schnee bedeckte oder im Wasser treibende Menschen zu orten und dem Hundeführer anzuzeigen. Die Ausbildung zum Rettungshunde-Team dauert im Schnitt 2 bis 4 Jahre und ohne viel persönliches Engagement des Hundeführers und ohne einen leistungsfähigen Hund ist sie nicht zu schaffen.

Rettungshunde zeichnen sich u. A. durch Menschenfreundlichkeit, Nervenstärke, Geländegängigkeit, Such- und Lauffreude, Ausdauer, und einem ausgewogenem Masse an Selbstständigkeit und Führigkeit aus.

Auch der Hundeführer muss flexibel, physisch und psychisch belastbar sein und seinen Hund in jeder Situation „lesen“ und führen können. Viele Menschen in der ganzen Welt verdanken ihr Leben dem Einsatz dieser Hunde und ihrer Führer.

Trümmersuche

Wer kennt sie nicht, die Bilder aus den Nachrichten von ganzen Städten, die ein Erdbeben getroffen hat. Oder Bilder eines Hauses nach einer Gas-Explosion. Kein Stein steht auf dem Anderen und nur Chaos. Das sind typische Einsatzgebiete eines Rettungshunde-Teams, das für die Trümmersuche nach verschütteten Menschen ausgebildet wurde.

In der Ausbildung lernt der Hund, sich sicher auf unterschiedlichsten Untergründen zu bewegen und in den Trümmern der Witterung eines Verschütteten bis hin zum Opfer zu folgen. Dabei darf er sich nicht von anderen Gerüchen wie z. B. Lebensmitteln und Kleidung aufhalten oder täuschen lassen. Auch Geräuche wie z. B. von Bergungsfahrzeugen/-Maschinen oder lautes Rufen umherirrender oder –laufender Menschen dürfen ihn nicht beeindrucken.

Beim Verschütteten angekommen ist es Aufgabe des Hundes, diesen durch Bellen und Scharren seinem Hundeführer anzuzeigen.

Der Hundeführer muss den Hund während der Suche führen (auch auf grössere Entfernungen) und muss dessen Verhalten genau „lesen“ können, um die Arbeit des vierbeinigen Partners beurteilen zu können.


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Suchhunde

Die Suchhunde-Ausbildung (SH-Ausbildung) hier in der Schweiz ist eine Ausbildung im Sport-/Gebrauchshunde-Wesen. In der Sparte Suchhund gibt es keine Platzierungen, sondern "nur" Prädikate (mangelhaft bis vorzüglich). Wenn man drei Prüfungen hintereinander mit der Best-Bewertung bestanden hat, erhält man die Spezial-Medaille der SKG (schw. kynologischen Gesellschaft).

Sie ist eine Flächensuchausbildung, bei der es aber (im Gegensatz zur Sanitätshunde- Ausbildung) nur um die Suche an sich geht und es keinen Prüfungsteil für die Unterordnung gibt.

Abgesucht werden 3 unübersichtliche Waldstücke (Reviere)


  • 1 Revier wird nach einem 20 cm langen Metallgegenstand abgesucht.
    Grösse des Reviers: 50m x 100m
    Zeit : 15 Minuten
  • 1 Revier ist nach einem schweren Koffer oder Rucksack abzusuchen
    Grösse des Reviers 120m x 300m
    Zeit : 20 Minuten
  • 1 Revier mit 2 Personen (1 liegend, 1 sitzend, an getrennten Orten)
    Grösse des Reviers: 120mx 500m
    Zeit : 20 Minuten

Gearbeitet wird im Rotationsprinzip, also immer drei Hunde gleichzeitig und es gibt zwischen den Revieren keine nennenswerte Pause, sodass die Hunde konditionell sehr gefordert werden.


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Dummy/Wild

Labrador Retriever sind im ursprünglichen Sinne als Jagdhunde für die Arbeit nach dem Schuss gezüchtet. Auch heute haben sie noch (unabhängig den gezüchteten Linien) das Jagdblut in sich. Natürlich kann und/oder will nicht jeder Labrador-Halter seinen Hund jagdl. ausbilden und führen. Wer seinen Gefährten dennoch artgerecht ausbilden und führen möchte, hat die Möglichkeit, mit seinem Hund eine Dummy-Ausbildung zu machen. Dabei kann der Hund seine ausgeprägte Apportierfähigkeit und –Leidenschaft bestens einsetzen. Auch viele Hundeführer, die mit ihren Labradoren jagdl. arbeiten, nutzen in der „Zwischensaison“ gerne die Dummy-Arbeit, um den Hunden die Möglichkeit zu geben, das ganze Jahr über ihre Fähigkeiten zu erhalten und ggf. auszubauen.

Bei der Dummy-Arbeit werden Dummys (Segeltuchsäckchen) genutzt, die das zu apportierende Wild „simulieren“ sollen. Die Aufgabenstellungen entsprechenden den Situationen, die bei Jagden entstehen können. Das Erlernte kann auf nationaler wie internationaler Ebene auf entsprechenden Prüfungen in unterschiedlichen Niveau-Klassen unter Beweis gestellt werden.


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